Internet-Geschwindigkeit: Welcher Internetanschluss ist der schnellste?
Was sind Upload- und Download-Geschwindigkeiten? Welche Geschwindigkeiten erreicht ein durchschnittlicher DSL-Anschluss?
Wie schnell ist das schnellste Internet?
DSL ist schnell, Kabel ist schneller. Wer sein Internet über das TV-Kabel bezieht, profitiert vom aktuell schnellsten Internet in Deutschland und kann mit Geschwindigkeiten von bis zu 500 Mbit/s, in Einzelfällen sogar mit bis zu 1 Gbit/s surfen. Das ist bei einem klassischen DSL-Anschluss nicht, bei einem extrem schnellen VDSL-Anschluss nur in Ausnahmefällen bzw. nur in der Theorie möglich. Die „normale“ Geschwindigkeit beim Surfen über DSL beträgt in den meisten Fällen 16 Mbit/s, bei VDSL sind maximale Download-Raten von 100 oder 250, in seltenen Fällen auch mehr Megabytes pro Sekunde möglich.
Allerdings: Wie auch bei ultraschnellen DSL-Verbindungen, muss schnelles Internet über Kabel an Ihrem Wohnort verfügbar sein. Aktuell ist das bei etwa 65 % der deutschen Haushalte der Fall – DSL hingegen können rund 97 % aller Deutschen beziehen. Hinzu kommt, dass Internet über das TV-Kabel anfälliger für Schwankungen in der Bandbreite ist: Sind viele Nutzer über das Kabel im Internet, reduziert sich ggf. die Geschwindigkeit. Dennoch: An Orten, wo DSL und Kabel verfügbar sind, ist im direkten Vergleich Kabel meist die schnellere Lösung.
Fun Fact: Das schnellste Internet der Welt nutzt übrigens eine fast 80-jährige Schwedin. Sie surft mit bis zu 40 Gigabyte pro Sekunde und könnte, wenn sie denn wollte, einen kompletten Film innerhalb von zwei Sekunden herunterladen.
Was ist die Bandbreite im Internet?
Die Bandbreite beschreibt grundsätzlich einen Frequenzbereich, in dem die elektrische Signalübertragung möglich ist. Je größer die Differenz zwischen der unteren und der oberen Frequenz ist, desto größer ist die Bandbreite und desto mehr Informationen können gleichzeitig übertragen werden. Im Internet bzw. bei einem DSL-Anschluss steht eine hohe Bandbreite also für schnelles Surfen. Klassisches ADSL-Anschlüsse (kommen beispielsweise auf 16 Mbit/s, mit VDSL und Glasfaser werden leicht auch 100 Mbit/s und mehr erreicht. Für die meisten Anwendungen im Internet reichen die „langsameren“ Bandbreiten von 16 Mbit/s jedoch völlig auch.
Warum unterscheiden sich oftmals die gebuchte und tatsächliche Bandbreite?
Allerdings: Nur weil Sie einen Vertrag mit einer bestimmten Bandbreite gebucht haben, bedeutet das nicht, dass Sie auch mit entsprechender Geschwindigkeit surfen. In der Realität zeigt sich oft, dass nur ein Bruchteil der versprochenen Geschwindigkeit erreicht wird. Das kann beispielsweise daran liegen, dass Ihr Anschluss relativ weit vom nächsten Verteilerpunkt entfernt ist, Sie über ältere Kupferleitungen surfen und/oder sehr viele Anwendungen gleichzeitig ausgeführt werden und somit alle Bandbreiten gleichzeitig genutzt werden und es zum Stau kommt. Um die Geschwindigkeit zu prüfen, können Sie eine sogenannte Breitbandmessung bzw. Speedtest durchführen. Dieser Test ermittelt die aktuelle Up- und Download-Geschwindigkeit Ihres Anschlusses. Führen Sie die Breitbandmessung mehrmals täglich an mehreren Tagen aus, um ein realistisches Bild von den durchschnittlichen Übertragungsraten zu erhalten.
Was ist die Latenz im Internet?
Der Begriff Latenz beschreibt grundsätzlich die Verzögerung zwischen der Eingabe einer Anfrage in ein System und der Ausgabe der Antwort. Im Internet beschreibt es beispielsweise den Zeitraum zwischen Eingabe einer URL im Browser und Anzeige der angefragten Seite. Je kleiner die Latenz, desto besser. Einfluss auf die Latenz haben verschiedene Faktoren, wie der örtliche Abstand zwischen Sender und Empfänger, die Größe der angefragten Datenpakete, die Leitungen und die Hardware, die zur Übertragung der Daten genutzt wird. Um die Latenz im Internet bzw. die tatsächliche Geschwindigkeit Ihrer Internetverbindung zu bestimmen, wird im Rahmen eines Speedtests ein Ping gesendet – das sind mehrere Datenpakete, deren Verarbeitungszeit gemessen werden. Je kleiner der Ping-Wert, desto geringer auch die Latenz.
Was ist der Unterschied zwischen Mbit und Mbps?
Mbit und Mbps lassen sich eigentlich gar nicht direkt miteinander vergleichen, sondern bauen aufeinander auf: Mbit steht für „Megabit“, Mbps für „Megabits pro Sekunde“, wobei die Abkürzung Mbit/s viel geläufiger ist und das Gleiche wie Mbps meint – die Geschwindigkeit beim Datentransfer bzw. beim Surfen. Interessanter wird es, wenn die Abkürzung MB hinzugenommen wird, denn MB steht für Megabyte. Bits und Bytes – das führt häufig zu Verwirrungen. Bits sind die kleinste Informations- und Speichereinheit, die die Basis der Darstellung sämtlicher Inhalte am Rechner bilden – acht Bits zusammengefasst ergeben ein Byte, die kleinstmögliche Datenmenge. Während Bytes bzw. Megabytes also angeben, wie groß eine Datei tatsächlich ist, liefern Bits bzw. Megabits die Grundlage für den Versand der Daten durchs Netz. Wenn Sie eine ein Megabyte große Datei versenden möchten, versenden Sie 8.000 Megabit: Bei einer DSL-Verbindung mit einer Upload-Geschwindigkeit von 16 Mbit/s würde das bedeuten, dass die Datei innerhalb von einer halben Sekunde versendet bzw. auf den Zielserver hochgeladen ist.
10, 50, 100: Wie viel Mbit/s sind wie schnell?
Surfen mit 10, 50, 100 Mbit/s, DSL 16.000, Highspeed-Internet, usw.: Internetanbieter werben gerne mit möglichst großen Zahlen und Superlativen um Kunden. Doch was bedeutet es eigentlich, wenn Sie mit 100 Mbit pro Sekunde surfen? Ist eine 50 Mbit-Leitung schnell? Wie schnell sind 6 Mbit/s?
Um diese Fragen zu beantworten, hilft der Vergleich bzw. eine Orientierung an Referenzgrößen: Gehen wir davon aus, dass eine durchschnittliche MP3-Datei fünf Megabyte groß ist.
Wichtig: Megabyte, nicht Megabit. Hier zeigt sich oft die erste Verwirrung, denn um ein Gefühl für die Geschwindigkeit zu bekommen, müssen Megabytes in Megabits umgerechnet werden – dabei können Sie das ungefähre Verhältnis 8:1 anwenden: acht Megabyte ist ein Megabit. Oder andersherum: Bei einer Geschwindigkeit von einem Megabit pro Sekunde werden 0,125 Megabytes übertragen. Greifbarer wird es bei einem klassischen DSL 16.000-Anschluss, der 16 Mbit/s verspricht. Hier werden pro Sekunde zwei Megabyte übertragen, die beispielshafte MP3-Datei benötigt also 2,5 Sekunden. Für einen 90-minütigen Film in mittlerer Qualität, der etwa ein Gigabyte groß ist, bedeutet das: ein Gigabyte = 1.000 Megabyte = 500 Sekunden bzw. 8 Minuten und 20 Sekunden Übertragungszeit.
Für weitere gängige Tarife und Geschwindigkeiten bedeutet das zum Beispiel:
- VDSL 50: 50 Mbit/s sind 6,3 MB/s = Übertragung der MP3 File in unter einer Sekunde, des Films in 2 Minuten und 40 Sekunden.
- VDSL 100: 100 Mbit/s sind 12,5 MB/s = 1 Minute 20 Sekunden für den Film
- Kabel 500: 500 Mbit/s sind 62,5 MB/s = 16 Sekunden für den Film
Gut zu wissen: Bei den Angaben zur maximalen Geschwindigkeit handelt es sich meist um Download-Zeiten, also wie schnell Sie eine Datei herunterladen können. Die Upload-Zeiten sind meist deutlich niedriger und liege bei rund 15 – 20 % der maximalen Download-Geschwindigkeit.
Im Download-Rechner können sie berechnen, wie lange einzelne Downloads mit ihrer Verbindung dauern würden.